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Weber, Wilhelm

geb. am 4. Februar 1876 in Ober-Roden
gest. am 5. Oktober 1959 in Offenbach

Häftling im KZ Osthofen Mai 1933

Wilhelm Weber war der Sohn des Fabrikarbeiters Wilhelm Weber. Nach Besuch der Volksschule in Ober-Roden machte er bis 1892 eine Lehre zum Metallschleifer. 1896 trat er der SPD bei. Von 1898 bis 1907 arbeitete er als Metallarbeiter. Danach war er bis 1920 Geschäftsführer des Metallarbeiterverbands in Offenbach am Main. Unterbrochen wurde seine Tätigkeit durch seine Teilnahme am Ersten Weltkrieg. Im Jahr 1914 war er Vorstandsmitglied der SPD und zugleich Verwaltungskommissionsvorsitzender der Volksfürsorge in Offenbach. Von 1913 bis 1919 und von 1926 bis 1930 war er zudem Stadtverordneter in Offenbach und von 1920 bis 1924 angestellter Revisor des Metallarbeiterverbands für das Reichsgebiet, danach bis 1933 Gewerkschaftssekretär des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes und Vorsitzender des Gewerkschaftskartells in Offenbach. Außerdem war er von 1927 bis 1933 Vorsitzender des SPD-Landesvorstands in Hessen. 1924 gehörte er dem Landtag des Volksstaates Hessen an. Vom 2. Januar 1931 bis zum 22. Juni 1933 war er für den Wahlkreis 33 (Hessen-Darmstadt) Abgeordneter im Deutschen Reichstag. Im Mai 1933 wurde Weber in "Schutzhaft" genommen und ins KZ Osthofen gebracht. Im Zusammenhang mit der Aktion „Gitter“ wurde er von September bis Oktober 1944 im KZ Dachau gefangen gehalten. Er, sowie ein weiterer Offenbacher Metallarbeiterfunktionär und Landtagsabgeordneter, Wilhelm Widmann, waren in das zivile Vertrauensleutenetz Wilhelm Leuschners eingebunden. Nach Ende des Nationalsozialismus war er am Wiederaufbau der Gewerkschaften in Offenbach und in Hessen beteiligt. Von 1945 bis 1949 war er Vorsitzender der IG Metall in Offenbach.

Ausführliche Biographie (erstellt von Ilse Kollmann und Walter Fischer) (.pdf)

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